"Bauernbefreiung" in Eichenbrunn

Große Soziale Umwälzung nach 1848

 

Eichenbrunn – Der Historiker Prof. Dr. Gerhard Floßmann aus Loosdorf bei Melk kam auf Einladung der „KellergassenführerInnen im Weinviertel“ zu einem Fachvortrag nach Eichenbrunn (Bez. Mistelbach). Die Bauernbefreiung von 1848 war eine epochale Zeitenwende, da nunmehr das feudale System des Mittelalters mit der bestehenden Grundherrschaft zu Ende ging. Viele bäuerliche Familien stellte die Neustrukturierung vor große Probleme, es kam teilweise zu hoher Verschuldung und zu Landflucht. Durch den Vortrag wurden viele Zusammenhänge klarer. Die KellergassenführerInnen rückten zum Teil  ihr bisheriges Geschichtsbild zurecht, wie manche Teilnehmer meinten. Im Anschluss wurden die Zuhörer, darunter der Weinviertel-Tourismus-Chef Hannes Weitschacher und Joachim Maly vom KellergassenführerInnen-Verein,  von der Familie Böck mit einer Kellerjause versorgt. Organisiert wurde die Weiterbildung von Johannes Rieder gemeinsam mit dem Team von AGRAR PLUS.

 

Nach der sogenannten „Bauernbefreiung“ ging die Selbstversorgerwirtschaft in die Marktwirtschaft über. Das Ende der grundherrschaftlichen Bindungen in der Nachbarschaft, der Pfarre und der Familie führte zur Landflucht und zur Sozialen Frage. Es entstanden „freie“ Gemeinden, die nunmehr Aufgaben wie  Personenführung, Fürsorge, Sicherheit und Polizei, Erhaltung des Gemeinwesens übernahmen. Ein gewaltiger Umbruch, der zu grundlegenden gesellschaftlichen Veränderungen führte. All das schilderte der ehemalige Lehrer Gerhard Floßmann mit großem Fachwissen und anhand von vielen Bildern. Er sprach von einer „epochalen Zeitenwende“, die sich bis in die heutige Zeit auswirkt. Die historisch interessierten Zuhörer konnten an diesem Abend viele Geschehnisse verknüpfen und im anschließenden Austausch noch vertiefen.

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